Lektoren- und Kommunionhelferdienste für die Sonn- und Feiertage in Roßlau

"Verstehst du auch, was du liest",

fragt der Apostel Philippus den äthiopischen Kämmerer, der sich auf seinem Wagen gen Heimat befindet (Apg 8,30). Das ist eigentlich eine überflüssige Frage, denn ganz offensichtlich versteht der Schatzmeister der Kandake überhaupt nichts von dem, was er in seinem Buch vor sich hat. Die Begegnung mit dem Apostel zeigt: Lesen alleine bringt nichts – man muss es schon auch verstehen. Oder anders gewendet: Nur, wenn man selbst verstanden hat, worum es in einem Text geht, kann man auch andere Menschen mit dem wesentlichen Inhalt in Berührung bringen.

Für den Dienst des Lektors jedenfalls ist das eine sehr grundlegende Einsicht, die daher auch ganz am Anfang stehen muss. Manchmal hat man den Eindruck, den Lektorendienst wahrzunehmen, bedeutet: einfach die Lesung vorzulesen. Das mag auf den ersten Blick auch nicht ganz falsch sein, denn die eigentümliche Aufgabe des Lektors ist es eben, die Lesungen des Wortgottesdienstes zu verkünden. Aber schon hier zeigt sich etwas sehr Zentrales: Verkünden ist etwas anderes, als vorlesen.

(Quelle: "katholisch.de, Fabian Brand)